Irgendwann nach seiner Pensionierung sass Peter Hiltebrand mit seiner Frau am Frühstückstisch. Er schaute auf seine Uhr, stand auf und wollte ins Geschäft. Darauf seine Frau: «Halt Peter, du bleibst hier! Du bist jetzt pensioniert.» Also gut. Nachdem er alle Elektrogeräte und Lampen im Haus kontrolliert hatte, bot er seiner Frau an, ihr im Haushalt zu helfen. Nachdem er Bunt- und Weisswäsche zusammen gewaschen hatte, den Ehering seiner Frau beim Staubsaugen eingesaugt hatte und ihm beim Abtrocknen die Vase, ein Hochzeitsgeschenk seiner Schwiegermutter, aus der Hand geglitten war, lehnte seine Frau seine Hilfe genervt, aber dankend ab. Er wollte was tun, aber wie?
Er wollte also am liebsten weiterarbeiten, statt zu Hause Däumchen zu drehen und seiner Frau auf die Nerven zu gehen. Schliesslich hatte er mehrere Jahrzehnte gute Arbeit geleistet, die er noch jahrelang weiterleisten könnte … und wollte! Auf der Suche nach dem perfekten Weg suchte er ein verzweifeltes Gespräch mit seiner Tochter Sarah und deren Partner Reto Dürrenberger, die in Zürich eine Werbeagentur betrieben. Am Sitzungstisch stellen sie einstimmig fest, dass es doch vielen Rentnerinnen und Rentnern gleich gehe. So entstand die Idee einer Online-Arbeitsvermittlungsplattform für Rentnerinnen und Rentner. Die Geburtsstunde von Rent a Rentner, der weltweit ersten Online-Arbeitsvermittlungsplattform für alte Säcke und alte Schachteln.
Aus Spass wurde also ernst. Heute hat sich das Arbeiten im Alter längst etabliert. Inzwischen haben sich auch Schwestern-Plattformen wie das hier vorliegende Date a Rentner draus gebildet. Wir arbeiten weiter. Denn das Alleinsein im Alter ist traurig, ja. Aber auch das «Nicht-mehr-gebraucht-werden», die fehlenden Bestätigungen und auch die nicht existierenden Kontakte zu anderen Generationen sind ein grosses Problem. Wir arbeiten daran, dies alles zu lösen.